1947 kam es durch Ettore, Bindo und Ernesto Maserati zur Gründung der Firma OSCA (Officine Specializzate Costruzione Automobili). Das Unternehmen war klein und hatte nur eine kleine maschinelle Ausstattung. Sie fertigten wieder Renn- und Sportwagen, wie schon vorher bei Maserati, allerdings mit kleinen Hubräumen, 750, 1100 bis 2000 ccm.
Die Motoren hatten 4 Zylinder mit 2 obenliegenden Nockenwellen und ein 1100 ccm OSCA mit Luigi Villoresi am Steuer versägte beim Grand Prix von Neapel 1948 die 2 Liter-Ferrari! Bei der Mille Miglia gewannen die OSCA in den Klassen 750 und 1100 ccm oft, die Klasse 1100 ccm von 1950 bis 1957 sechs mal! Zweimal wurde in der Klasse bis 1500 ccm die Position 2 errungen, zweimal die Klasse 750 ccm gewonnen.
Der größte Erfolg war der Sieg der 12 Stunden von Sebring 1954 auf einem 1,5 Liter OSCA MT 4, gemeldet von Briggs Cunningham, bewegt durch Stirling Moss und Bill Lloyd. Aber es gab auch OSCA Formel 1 Renner mit 12-Zylinder-V-Motoren. (Einer stand mal vor Jahren in Stuttgart auf dem Maserati-Stand bei den Retro Classics).
Was haben wir vom MV Agusta-Club mit Maserati und OSCA zu tun ?
Nun – die Welt ist ein Dorf: 1963 entschlossen sich die fratelli Maserati altersbedingt zum Rückzug. Der jüngste, Ernesto, war inzwischen 63 Jahre alt. Sie verkauften OSCA an Meccanica Verghera Gallerate – ja an Graf Domenico Agusta – und MV Agusta produzierte OSCA-Fahrzeuge noch 4 Jahre lang bis 1967. Nach 20 Jahren Produktion wurde OSCA Geschichte. Doch weil die Maserati-Brüder nicht vergessen waren, wurden sie unsterblich und es gibt die Marke Maserati noch heute, wenn auch nach mehrmaligem Besitzerwechsel.
Am 17.12.2017 trafen sich deshalb eine ganze Reihe italophiler Märchenliebhaber und MV Agusta-Jünger des MV Agusta-Club Schweiz auf Initiative von Niggi Horni und mir in Basel am Pantheon, um dort die Sonderausstellung märchenhafter Maserati zu besuchen. Dort standen ca. 30 wunderschöne Fahrzeuge. Da der eigentliche Ausgangspunkt der Initiative beim Besuch der Zagato-Ausstellung am gleichen Ort vor einem Jahr zu suchen war, stand wohl auch ganz am Anfang der Ausstellung mit einem OSCA 1600 GT Coupé Zagato von 1962 ein passender Wagen.
Auch Maserati-Motorräder der Fa. Fabbrica Candele Accumulatori Maserati S.p.A. gab es zwei zu sehen.
Am 20.01.2018 besuchte ich die Generalversammlung des MV Agusta-Club Schweiz und trat diesem als Mitglied bei. Auch hiervon ein paar Impressionen. Das neue Club-Banner macht die freundschaftliche Verbundenheit des MV Agusta-Clun Schweiz mit unserem deutschen Club sichtbar. Fühlbar wird diese, wenn man mit den Freunden des Schweizer Clubs zusammen etwas unternimmt.
A.M.