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Das 27. MV Agusta-Jahrestreffen vom 19.08. bis 21.08. im Historischen Fahrerlager des Nürburgrings liegt schon wieder einige Tage zurück.

Neben Remo Venturi, Gesamtsieger des Motogiro d’Italia 1957, Sieger des GP Niederlande 1960, Klasse 500cc, Vizeweltmeister 1959 und 1960 in dieser Klasse und 1960, sowie 1962 auch italienischer Meister der 500er-Klasse, waren auch Paolo Binarelli, Gianfranco Bonera, Vizeweltmeister von 1974, Jörg Teuchert, Supersport-Weltmeister 2000 und weitere besondere Ehrengäste zu unserem Jahrestreffen angereist. Ihnen wurde bei der Abendveranstaltung im „ring-werk“ besondere Aufmerksamkeit und Ehrung zuteil.

Weit über 200 Teilnehmer aus nah und fern (die weiteste Anreise hatten unsere Clubmitglieder aus Japan), versammelten sich am Samstag auf dem Innenhof des Historischen Fahrerlagers am Nürburgring. Das Treffen zog auch einige interessierte Besucher mit MV-Motorrädern oder anderen Fahrzeugen an. An geschichtsträchtigem Ort bekamen wir klassische und moderne MV Agusta-Rennmotorräder zu sehen und zu hören. Vor beinahe auf den Tag genau 40 Jahren fuhr hier am 29.08.1976 beim GP Deutschland Giacomo Agostini im WM-Rennen der Klasse bis 500 cc den 270. – und gleichzeitig letzten Sieg für MV Agusta und für eine 4-Takt-Rennmaschine ein. Die Strecke war nass. Der 4-Takt-Motor der MV Agusta war sanfter zu dosieren, als die bissigen, spitzen 2-Takt-Motoren der japanischen Maschinen. Bei Zieleinlauf hatte er einen Vorsprung von beinahe einer Minute vor dem Zweiten, Marco Lucchinelli auf Suzuki. Diese Suzuki-Renner dominierten die Saison 1976. Die Suzuki XR-14 (RG500) 4-Zylinder-2 Takt Maschinen waren stärker und leichter. Im Jahr 1976 war durch die spät von der FIM beschlossene Geräuschbegrenzung auf 120 dB, gültig ab Juli dann 110 dB, für die MV Agusta 4-Takt-Motoren das „Aus“ gekommen. Ein 180-Grad-V-Motor, wie bei Ferrari bekannt, mit 4 Zylinder 4-Takt-Motor, Einbaulage wie bei den König-Zweitaktern, Benzin-Einspritzung und 130 PS kam nicht mehr zur abschließenden Entwicklung und Erprobung. Die 2-Takt-Maschinen hatten zudem einen niedriger gelegenen Schwerpunkt, waren somit handlicher. Jedoch mit einem nutzbaren Drehzahlband von 1300 U/min waren sie trotz Hinterradführung in stabilen Schwingen mit Zentralfederbein kaum zu bändigen.